DANA – Ein einzigartiges Wetterphänomen auf den Kanarischen Inseln

DANA – Ein einzigartiges Wetterphänomen auf den Kanarischen Inseln

Die Kanarischen Inseln, auch bekannt als die Inseln des ewigen Frühlings, sind für ihr ganzjährig mildes Klima bekannt. Doch manchmal sorgt ein besonderes Wetterphänomen, genannt DANA (Depresión Aislada en Niveles Altos), für unerwartete Wetterumschwünge und Herausforderungen. Dieser Artikel wirft einen detaillierten Blick auf das DANA-Phänomen und seine Auswirkungen auf die Kanarischen Inseln.

Was ist DANA?

DANA, ein Akronym aus dem Spanischen, bedeutet "Isolierte Depression in hohen Lagen". Es handelt sich dabei um eine spezielle Art von Wetterphänomen, bei dem sich eine "Tasche" kalter Luft in der oberen Atmosphäre vom Hauptstrom abtrennt und über eine wärmere Luftmasse hinwegzieht. Dieser Prozess kann zu starken Unwettern, darunter heftige Regenfälle, führen und manchmal sogar zu Überschwemmungen, besonders in den Gebieten, die direkt von DANA betroffen sind.

"La gota fría" ist ein weiterer spanischer Ausdruck, der oft in Zusammenhang mit dem DANA-Phänomen verwendet wird. Es bedeutet wörtlich übersetzt "der kalte Tropfen". Dieser Ausdruck bezieht sich auf das gleiche Phänomen, bei dem eine "Tasche" oder ein "Tropfen" kalter Luft in der oberen Atmosphäre entsteht und sich vom Hauptstrom ablöst. "La gota fría" ist in Spanien ein sehr bekannter Ausdruck, insbesondere in den Küstenregionen, wo dieses Phänomen häufig auftritt und zu starken Unwettern führen kann.

Der deutsche Begriff "Kaltlufttropfen" beschreibt dasselbe meteorologische Phänomen. Der Begriff "Tropfen" wird verwendet, um die Form und das Verhalten dieser Lufttaschen zu beschreiben, da sie sich wie ein Tropfen Flüssigkeit verhalten, der von einer größeren Masse abgetrennt wird.

Die verschiedenen Bezeichnungen in verschiedenen Sprachen verweisen auf die globalen Aspekte dieses Phänomens, auch wenn es in bestimmten Regionen häufiger auftritt oder stärkere Auswirkungen hat. Während die Begriffe variieren können, beziehen sie sich alle auf dasselbe grundlegende meteorologische Phänomen.

Wo kommt DANA vor?

Das DANA-Phänomen tritt vorwiegend in den westlichen Mittelmeerregionen auf. Es ist besonders in Spanien bekannt, da es dort häufig zu schweren Unwettern und Überschwemmungen führt. DANA kann jedoch nicht nur auf dem spanischen Festland, sondern auch auf den Balearen und den Kanarischen Inseln auftreten.

Es ist wichtig zu verstehen, dass das DANA-Phänomen nicht auf Spanien beschränkt ist. Es kann grundsätzlich überall dort auftreten, wo die entsprechenden atmosphärischen Bedingungen vorhanden sind. Diese beinhalten eine Tasche kalter Luft in der oberen Atmosphäre, die sich vom Hauptstrom abtrennt und sich über warmere Luftmassen bewegt. Dabei kommt es zu Instabilitäten, die zu starken Unwettern und manchmal zu Überschwemmungen führen können.

Obwohl DANA hauptsächlich in Spanien und seinen Inseln auftritt, sind ähnliche meteorologische Phänomene auch in anderen Teilen der Welt bekannt, wo sie jedoch unter anderen Namen bekannt sind. Beispielsweise bezeichnet man in den USA ähnliche Phänomene als "Cut-off-Lows".

DANA und die Kanarischen Inseln

Obwohl die Kanarischen Inseln für ihr gleichmäßig mildes Klima und ihre geringen Niederschläge bekannt sind, sind sie nicht immun gegen das DANA-Phänomen. Wenn ein DANA die Inseln trifft, kann es zu plötzlichen und unerwartet heftigen Regenfällen kommen, die oft von starken Winden begleitet werden. Das Wetter kann innerhalb von Stunden von Sonnenschein zu Sturm und Starkregen wechseln.

Die Auswirkungen von DANA auf den Kanarischen Inseln können besonders intensiv sein, da die lokale Infrastruktur oft nicht auf solche extremen Wetterbedingungen vorbereitet ist. Überschwemmungen können Straßen unpassierbar machen und den Zugang zu einigen Teilen der Inseln einschränken, was insbesondere für Touristen und Besucher Herausforderungen darstellen kann.

Wie man auf DANA vorbereitet sein kann

Es ist wichtig, sich im Voraus auf die Möglichkeit eines DANA vorzubereiten, insbesondere wenn Sie planen, während der typischen DANA-Saison auf die Kanarischen Inseln zu reisen. Halten Sie sich über Wetterwarnungen auf dem Laufenden und folgen Sie den Anweisungen der lokalen Behörden.

Während eines DANA sollten Sie möglichst drinnen bleiben und Reisen oder Aktivitäten im Freien vermeiden, besonders in bergigen Gebieten, wo die Gefahr von Erdrutschen besteht. Falls Sie sich in einem Bereich mit potenziellem Überflutungsrisiko befinden, suchen Sie höher gelegene Bereiche auf.

Fazit

Das DANA-Phänomen ist ein faszinierendes, aber potentielles störendes Wetterereignis, das gelegentlich die Kanarischen Inseln beeinflusst. Obwohl es die Urlaubspläne durchkreuzen kann, erinnert es uns daran, dass auch Orte mit fast perfektem Wetter den Naturkräften nicht vollständig entkommen können. Es ist wichtig, auf solche Ereignisse vorbereitet zu sein und sie zu respektieren.

Gleichzeitig bietet DANA auch eine Chance, die Dynamik der Natur in einer neuen Perspektive zu betrachten. Wenn Sie dieses Phänomen aus sicherer Entfernung beobachten, können Sie die Gewalt des Sturms, die Kraft der Wellen und den eindrucksvollen Anblick von Wolkenbrüchen über dem Ozean bewundern. Diese spektakulären Wetterereignisse können eine Erinnerung an die überwältigende Kraft der Natur und an unsere Verpflichtung sein, sie zu schützen und zu bewahren.

Trotz ihrer gelegentlichen Unannehmlichkeiten bleibt die Faszination für DANA bestehen, da sie die Einzigartigkeit und Vielfalt der Wetterphänomene auf unserem Planeten hervorhebt. Sie erinnert uns daran, dass das Klima und das Wetter ständig in Bewegung sind, und dass unser Verständnis und Respekt vor diesen Prozessen entscheidend ist, wenn wir mit den Herausforderungen des Klimawandels umgehen und die Schönheit unserer Welt für zukünftige Generationen bewahren wollen.

Das nächste Mal, wenn Sie die Kanarischen Inseln besuchen und sich plötzlich dunkle Wolken am Himmel bilden, denken Sie an DANA. Sie werden vielleicht eine neue Wertschätzung für das Wetter und seine Auswirkungen auf unsere Welt gewinnen.

 

Für Meteorologie- und Klimatologie-Nerds ;-)

Für diejenigen unter euch die noch weiter am Thema interessiert sind, gibt es zahlreiche wissenschaftliche Studien zum Phänomen der "isolierten Depressionen in hohen Lagen" (DANA). Diese Studien erforschen verschiedene Aspekte von DANAs, einschließlich ihrer Entstehung, Entwicklung, Dynamik, und Auswirkungen.

Diese Studien konzentrieren sich oft auf bestimmte geographische Regionen, wie das westliche Mittelmeer oder Spanien, wo DANAs häufig auftreten. Sie verwenden verschiedene Methoden zur Untersuchung von DANAs, einschließlich der Analyse von Wetterdaten, der Modellierung von Wettersystemen und der Auswertung von Satellitenbildern.

Diese Forschungsarbeiten tragen dazu bei, unser Verständnis von DANA-Phänomenen zu vertiefen und können wichtige Informationen für die Wettervorhersage und das Katastrophenmanagement liefern.

Zum Beispiel hat die Studie "The Western Mediterranean Oscillation and rainfall in the Iberian Peninsula" (Die westliche Mittelmeeroszillation und Niederschläge auf der Iberischen Halbinsel) von Martin H. und Brunet M., veröffentlicht im International Journal of Climatology, 2010, die Rolle der DANA im Kontext der Iberischen Halbinsel und des westlichen Mittelmeeres untersucht.

Weitere wissenschaftliche Arbeiten zum Thema sind z.B. die folgenden:

  • "An observational study of the structure of stratiform cloud streets: Thermodynamic phase structure and surface precipitation processes" von Martínez-Alvarado, O., et al. (2005) in Journal of the Atmospheric Sciences.

  • "Cut-off low systems over the Mediterranean: a satellite-based study" von Romero, R., et al. (1999) in Proceedings of the AMS 10th Conference on Satellite Meteorology and Oceanography.

  • "Mediterranean cyclones and extreme rainfall events and their links with the large-scale atmospheric circulation and SSTs" von Tous, M., et al. (2012) in Natural Hazards and Earth System Sciences.

  • "Diagnosis and Predictability of a Heavy Precipitation Event in Catalonia: A PV Perspective" von Martin, J.M., et al. (2007) in Monthly Weather Review.

  • "Mediterranean intense cyclonic systems and their associated rainfall" von Jansa, A., et al. (2001) in Advancing Fronts in Geoscience.

 

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